HR Glossar: Arbeitgeberangebot

Arbeitgeberangebot (rational und emotional)

Bedeutung von „Arbeitgeberangebote“

Fakt ist: Recruiting wird schwieriger. Jedoch sind nicht ausschließlich der Fachkräftemangel und der demografische Wandel schuld. Auch die Entwicklung der Werte der Arbeitnehmer, die Erwartungen an den Arbeitgeber, sowie das Angebot der Arbeitgeber für die Arbeitnehmer haben Anteil. Mit der Entwicklung zum Arbeitnehmermarkt stärkt sich die Position von nachgefragten Kandidaten gegenüber den Unternehmen. Es wird mehr von einem potentiellen Arbeitgeber gefordert als noch vor einigen Jahren. Als Reaktion stocken viele Arbeitgeber ihre Arbeitgeberangebote auf. Dies betrifft insbesondere oft sog. Benefits. Allerdings binden Obstkörbe und Müslibars auf lange Sicht Mitarbeiter nicht wirklich an Arbeitgeber. Mehr Klarheit zu unterschiedlichen Arbeitgeberangebote gibt es hier:

 

Was versteht man unter „rationalen Arbeitgeberangeboten“?

Unter rationalen Angeboten seitens des Arbeitgebers verstehen wir beispielsweise Karriereoptionen, Gehalt, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Benefits. Der Abgleich zwischen den rationalen Angeboten und den Erwartungen von Bewerbern ist in der Regel eher einfach. Diese Fakten können relativ leicht transparent gemacht werden. Bei rationalen Angeboten handelt es sich um Hygienefaktoren – d.h. ihr Vorhandensein wird eher erwartet und löst keine Begeisterung aus. Ein Fehlen allerdings kann eine Unzufriedenheit mit dem Angebot hervorrufen. Damit fungieren diese rationalen Angebote so:

• Sie vermeiden Unzufriedenheit
• Werden vom Arbeitnehmer / Bewerber de facto erwartet
• Sie sind als Basisinformationen für Bewerber wichtig

 

Was versteht man unter „emotionalen Arbeitgeberangeboten“?

Als emotionale Angebote verstehen wir die Unternehmenskultur und die jeweilig gelebten Werte im Unternehmen. Hierzu zählen auch die Mission und das Image des Arbeitgebers. Hier fällt es schwerer einen Abgleich der Erwartungen und Wünsche der Bewerber zu erzeugen. Emotionale Angebote sind fest in der Belegschaft verortet und durch diese definiert. Von außen sind emotionale Angebote schwieriger einzusehen. Wir sprechen hierbei von Identifikations- und Unterscheidungsfaktoren, welche (wenn klar und verständlich formuliert) folgende Vorteile mit sich bringen:

• Bessere Bewerberpassung
• Mehr Leistungsbereitschaft
• Begeistern und differenzieren

 

Warum machen emotionale Angebote den Unterschied aus?

Der wohl wichtigste Unterschied hierbei ist die Kopierbarkeit rationaler Angebote und die tatsächliche Bindung der Arbeitnehmer. Rationale Angebote wie Gehalt oder verschiedenste Benefits können von Wettbewerbern kopiert werden. Außerdem verlieren Sie schnell an Wertigkeit, wenn auf einmal der Großteil der Unternehmen Sie anbietet. Sie werden dann wie gesagt erwartet und vermeiden lediglich Unzufriedenheit.
Eine sich über einen langen Zeitraum gebildete Unternehmenskultur mit festen Werten ist nicht kopierbar und somit ein starkes Merkmal zur Differenzierung. Daher ist es umso wichtiger für Unternehmen diese Aspekte herauszuarbeiten und in die Kommunikation mit potentiellen Kandidaten zu integrieren. Denn Fakt ist, dass eine gute Passung zur Unternehmenskultur (Cultural Fit) Loyalität fördert sowie die Performance und die Zufriedenheit der Mitarbeiter stärkt.

 

Wie ein solches Matching funktioniert, lesen Sie hier.

 

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